
Historischer Porsche Markenpokal startet erfolgreich in seine erste Saison
Golden Ära Classic Cup - Runde 1
Red Bull Ring Classics 2025 - perfekter Einstand für die neue Serie
Mit einem solch gelungenen Einstand haben die drei Promoter des neuen historischen Porsche Markenpokals wohl nicht gerechnet. Umso größer war die Freude bei den Machern hinter den Kulissen. 21 Nennungen zählten die Organisatoren Christoph Gerlach - BG Sportpromotion, Stefan Eckhardt - Youngtimer Trophy und Ralph Bahr - Tourenwagen Classics beim Auswerten der Nennlisten. Einige davon in Kooperation mit David Steffny vom Histocup, der ebenfalls mit seinen Teams in die schöne Steiermark gereist war. 19 Teams gingen an den Start und - für Porsche typisch - beendeten auch alle 19 am Sonntagabend das Rennwochenende erfolgreich.
Vor etwa 14 Wochen - Ende Januar - war die Idee zum neuen Porsche Markenpokal geboren, da sich einerseits historischer Motorsport insgesamt über wachsenden Zulauf freut und vor allem, weil so viele Anfragen von Porscheteams kamen, die im Rahmen der Golden Ära starten wollten. Letztendlich war es Peter Mamerows Nachfrage, der den Stein ins Rollen brachte. Und natürlich auch der Umstand, das historische Porsche im neuen Porsche Sportscup kein Betätigungsfeld mehr hatten. Und jemanden wie Peter Mamerow oder Wofgang Land musst Du Gehör schenken. Von Beginn an war klar, dass man die Porsche Heritage nicht einfach mitlaufen lassen darf, sondern diesem Projekt Sorgfalt und Bedacht widmet. Das Ergebnis zeigte sich in Spielberg eindrucksvoll.
Einer der ersten eingeschrieben Startern überhaupt war Mr. Porsche Sports Cup himself - Altfrid Heger - der mit einem Porsche 996 GT3 Cup von Anton Werner aus der Saison 2001 angereist war. Unter den Startern war auch DTM Altstar Dieter Quester, der immerhin im Freien Training auf seinem ehemaligen Einsatzgerät vom 24h Rennen in Dubai, einem Red Bull Porsche 996 GT3, antrat. Ganz zur Freude von Medienvertreterin Maren Braun, die "Quastl" schon seit Jahrzehnten kennt und schätzt. Ihr "Trio Infernale" indes, mit Quester und Poldi, wäre fast komplett gewesen, wenn Striezel Stuck nicht wegen eines Krankheitsfalls in der Familie hätte daheim bleiben müssen. So gehörte die Bühne den erfolgreichsten Rennautos aller Zeiten - Porsche.
Die Gewinner des Zeittrainings waren Herbert Karrer (AUT) auf Porsche 997 GT3 Cup, Anton Stoiber (D) auf Porsche 997 GT3 Cup und Altfrid Heger (D) auf Porsche 996 GT3 Cup. Die beiden 997 lagen mit 1:43 und 1:44 Minuten etwa eine Sekunde auseinander, während der mehrfache Porsche Cup Sieger Altfrid Heger in seinem unterlegenen 996 Cup immerhin nur 3 Sekunden hinterher war. Erstaunlich, was der Essener am Lenkrad vollbringt. Die 996 sind nämlich nicht einfach zu beherrschen. Respekt auch an den Dänen Henrik Bollerslev, der mit seinem 996 Cup Auto nur einen Wimpernschlag langsamer war. Gratulation an die ersten Sieger des ersten Qualifyings.
Gänsehautmoment: Erster Start des Golden Ära Classic Cups überhaupt - bei besten Bedingungen am Samstagmittag. Alle Fahrzeuge sortierten sich respektvoll und ohne Probleme nach dem Indianapolis benannten rollenden Start in die Positionen und ein beherzter Wettbewerb innerhalb der verschiedenen Klassen heizte den den vollen Tribünen kräftig ein. Während Herbert Karrer seine Dominanz weiterhin ausspielte begann hinter dem Führenden Österreicher der Wettbewerb um die Plätze.
Die Positionen waren schnell bezogen und Polesetter Herbert Karrer stürmte nach vorne und liess keinen Zweifel daran, dass er zu den Sieganwärtern gehört. Spätestens als er in Runde 12 mit einer 1:36.1. Min die schnellste Runde in den Asphalt brannte, war auch dem letzten klar, dass ein 997 Cup Auto das erste Siegerfahrzeug werden würde. Aber leicht wurde es dem Österreicher nicht gemacht, denn einem Teilnehmer gelang die beherzte Aufholjagd. Thomas Schlereth (D) gab seinem origalen Le Mans Porsche 993 GT2 R die Sporen und blies Attacke ohne Rücksicht auf den siebenstelligen Wert des gelben Werksautos. Zur Freude aller Zuschauer bewegte der Deutsche sein Fahrzeug am Limit. Sein Einsatzteam um Manuel Gebhard konnte stolz sein, denn das Auto war nach einer Revision gerade erst wieder komplettiert worden.
Nach 25 Minuten schließlich beendeten Herbert Karrer (AT) P1 997 Cup, Thomas Schlereth (D) P2 993 GT2R und Thomas Weidel (D) P3 996 Cup das Rennen auf dem Podium. Vierter wurde Altfrid Heger (D), der in seinem Einsatzfahrzeug in absoluter Originalspezifikation natürlich leicht unterlegen war aber am Ende doch glücklich ins Ziel kam.
Die Klassensieger:
Classic bis 3.000 ccm (911 F/G sowie Transaxle)
P1 - Toni Zisser (AT) - Porsche 944 Turbo
P2 - Alexander Menhofer (AT) - Porsche 911 RSR
P3 - Gerhard Bruckmüller (AT) - Porsche 924
Classic über 3.000 ccm (911 F/G sowie Transaxle)
P1 - Maximilian Detterbeck (D) - Porsche 911 2.8 RSR
P2 - Jürgen Ludwig (D) - Porsche 3.0 RSR
Cup Open (996, 997 Cup Fahrzeuge in Originalspezifikation)
P1 - Thomas Weidel (D) - Porsche 996 GT3 Cup
P2 - Altfrid Heger (D) - Porsche 996 GT3 Cup
P3 - Henrik Bollerslev (D) - Porsche 996 GT3 Cup
Cup Open Gruppe H (stark optimierte Cup Fahrzeuge)
P1 - Herbert Karrer (AT) - Porsche 997 GT3 Cup
P2 - Sascha Mitic (D) - Porsche 964 Cup 3.8 RSR
P3 - Marcus Menden (D) - Porsche 964 Cup 3.8 RSR
Endurance Le Mans (Le Mans / IMSA / ALM / VLN)
P1 - Thomas Schlereth - Porsche 993 GT2R Le Mans
Die einzige Frau im Feld:
Mit P4 in der Classic bis 3.000 ccm konnte die Instruktorin Vick Schuijlenburg (NL) auf einem bildschönen Porsche 944 zufrieden mit sich sein. Mehr wäre mit originalen 180 PS nicht drin gewesen. Schön, dass sich die NK Serienkoordinatorin die Ehre gab und dabei war.
Die Klassensieger Rennen 1:
Eines der Highlights die Teilnahme von Red Bull Botschafter Dieter Quester in seinem ehemaligen 24h Siegerauto - ein Porsche 996 GT3 Cup - das er im Freitagstraining bewegte. Die Rennen fuhr allerdings der heutige Besitzer Giancarlo Tanzi selbst, der sich über am Ende über einen Pokal nach Rennen 2 freuen durfte.
Am Sonntag dann ging es ins zweite Rennen der Saison. Wieder waren alle Starter angetreten - keine Ausfälle. Eben typisch Porsche. Und wieder das gleiche Bild wie am Vortag. Diesmal klebte Thomas Sschlereth (D) mit seinem 993 GT2 R dem Österreicher Herbert Harrer von Beginn an auf den Fersen und lies auch nicht mehr locker. Während die Positionen bezogen schienen versuchte der schnelle Eleven Munich Fahrer in der letzten Runde in Turn 2 einen Blitzangriff und ließ die Bremse erst spät stehen, um in der Folge an Karrer vorbeizukommen. Ohne Erfolg musste der sympathische 993 Fahrer zurückstecken und verlor in der Folge zwei Startplätze an den 996 GT3 Cup Pilot Thomas Weidel (D) und an Porsche Matador Altfrid Heger (D). Das Publikum dankte es Schlereth immerhin mit Standing Ovations in der Auslaufrunde.
Die Klassensieger - Rennen 2:
Classic bis 3.000 ccm (911 F/G sowie Transaxle)
P1 - Toni Zisser (AT) - Porsche 944 Turbo
P2 - Alexander Menhofer (AT) - Porsche 911 RSR
P3 - Gerhard Bruckmüller (AT) - Porsche 924
Classic über 3.000 ccm (911 F/G sowie Transaxle)
P1 - Maximilian Detterbeck (D) - Porsche 911 2.8 RSR
P2 - Jürgen Ludwig (D) - Porsche 3.0 RSR
Cup Open (996, 997 Cup Fahrzeuge in Originalspezifikation)
P1 - Thomas Weidel (D) - Porsche 996 GT3 Cup
P2 - Altfrid Heger (D) - Porsche 996 GT3 Cup
P3 - Anton Stoiber (D) - Porsche 997 GT3 Cup
Cup Open Gruppe H (stark optimierte Cup Fahrzeuge)
P1 - Herbert Karrer (AT) - Porsche 997 GT3 Cup
P2 - Sascha Mitic (D) - Porsche 964 Cup 3.8 RSR
P3 - Marcus Menden (D) - Porsche 964 Cup 3.8 RSR
Endurance Le Mans (Le Mans / IMSA / ALM / VLN)
P1 - Thomas Schlereth - Porsche 993 GT2R Le Mans
Die einzige Frau im Feld:
Mit P4 in der Classic bis 3.000 ccm konnte die Instruktorin Vick Schuijlenburg (NL) auf einem bildschönen Porsche 944 zufrieden mit sich sein. Mehr wäre mit originalen 180 PS nicht drin gewesen. Schön, dass sich die NK Serienkoordinatorin die Ehre gab und dabei war.
Ergebnisse:
Livestream:
Kommentatoren: Maren Braun & Georg Gruber
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer, Fans, Zuschauern, dem Veranstalter für das gelungene Wochenende und freuen uns auf unsere Rennen 3 und 4 im Rahmen der Nürburgring Classics vom 13.-15. Juni 2025.
Bilder: Elfi Jung
Text: Ralph Bahr